Die Medenrunde 2016 begann am 30.04.2016 und sollte uns alles abfordern.
Dass es schwer werden würde, den Vizetitel zu verteidigen, war uns von Beginn an klar. Über Winter hatten sich kleine Wehwehchen eingeschlichen und die Trainingsmöglichkeiten waren eingeschränkt, da unsere Halle nicht mehr zur Verfügung stand und wir nach Wadgassen ausweichen mussten. Ein Lichtblick war in dieser Situation, dass wir mit Regine Kircher- Zumbrink eine neue Mitspielerin in der Mannschaft begrüßen konnten. Die „Integrationsarbeit“ gestaltete sich problemlos. Von Beginn an spielte sie mit, als wäre sie immer schon dabei gewesen. Ein absoluter Gewinn.
Am 21.5.2016 bestätigte sich diese Vorahnung, Rosi durfte! nicht spielen, ärztliche Anordnung. So mussten alle anderen Mitspielerinnen ran, dass während der Saison Urlaubssperre herrscht, ist seit Jahren klar und wie sich an solchen Situationen zeigt, auch nicht diskutabel. Christa war an diesem Tag nicht fit, hatte die Woche zuvor flachgelegen und stellte sich dennoch in den Dienst der Mannschaft, leider nicht erfolgreich. Andrea Wagner und Susi Krug gewannen souverän ihre Einzel und zusammen auch das einzige Doppel dieser Partie. Dieser Spieltag war also verloren.
Am 28.5.2016 erwartete uns die Mannschaft von Siersburg/Fremersdorf. Der uns unbekannte Gegner, insofern reisten wir mit gemischten Gefühlen an. Das Wetter war auch nicht das Beste, sodass wir nicht wussten, ob überhaupt gespielt werden konnte.
Nicht alle Plätze waren bespielbar. Christa machte mit 6:1 und 6:3 kurzen Prozess und war vor der ersten Gewittereinlage fertig. Ebenso Andrea mit 6:3 und 6:4. Dann folgten zahlreiche Unwetterunterbrechungen mit Blitz, Donner und Sturzregen, so dass abzusehen war, dass die Plätze eine Weile nicht wieder bespielt werden konnten. Vera konnte ihr Spiel auch noch siegreich mit 7.6 und 6.4 beenden, Susi und Astrid mussten die begonnen Spiele ständig unterbrechen, Regina konnte gar nicht erst anfangen, und dann war Pause angesagt. Nach Absprache mit dem Tennisclub Saarlouis und deren Zusage, dort spielen zu können, machten sich die Spieler auf den Weg dorthin. Per Handy stand man in ständiger Verbindung und letztlich waren alle Einzel gewonnen, ja was war hier denn los? Damit hatten wir nicht gerechnet, hatten die Gegnerinnen doch bislang alle Spiele souverän gewonnen . Die Spielerinnen wurden bei ihrer Ankunft in Fremersdorf von dem Rest der Mannschaft mit der LA OLA Welle begrüßt. Die Stimmung hätte nicht besser sein können. Nach kurzer Wartezeit konnte man die ausstehenden Doppel dann wieder auf der Anlage in Fremersdorf austragen. Susi und Astrid gewannen ihr Doppel souverän mit 6:1 und 6:1.
Christa und Andrea hätten eigentlich auch gewinnen müssen. Von der Spielstärke aus beurteilt. Aber sie hatten eine gegnerische Paarung, die echt keine Konzentration auf ein Tennisspiel zulassen wollte. Dafür aber für jede Menge Spaß sorgte.
Mit Margret Klein-Raber hatten sie eine Gegnerin, die den Titel „Saarlandmeisterin im Tannenbaumweitwurf“ innehatte. Kein Scherz: T a n n e n b a u m w e i t w u r f . Und genau so spielte sie auch Tennis. Egal welche Situation, der Spieler am Netz hatte nur das Bedürfnis, sich in Sicherheit zu bringen. Nachdem bereits die Dämmerung hereingebrochen war, waren die Bälle teilweise nicht mehr erkennbar, 80 Meter in die Höhe geschlagen, war keine Seltenheit. Und dann die Einlagen, wie Kniefall auf dem Platz, ins Netz beißen oder den Schläger auf die gegnerische Seite werfen, es war alles dabei. Wie soll man sich da auf Tennis konzentrieren, also Christa konnte es nicht mehr, musste nur noch lachen und brachte nichts mehr zustande. Reumütig gab sie zu, dieses Spiel alleine vergeigt zu haben.
Vera und Regina mussten sich unterdessen einem teils unfairen Gegner stellen, unverständlich, da es ja eigentlich um nichts mehr ging. Aber es kam zu derart unschönen Diskussionen, dass man durchaus die Lust am Tennisspielen verlieren konnte.
Egal, eine geschlossene Mannschaftsleistung und ein eindeutiger Sieg für uns mit 15:6.
Ausgerechnet der letzte Spieltag am 11.6.2016 fiel ins Wasser. Dass das zu Problemen führen würde war klar, begannen die Mannschaftsspiele der Damen 50 bereits 14 Tage später, so dass nur diese 2 Wochen für den Saisonabschluss zur Verfügung standen und die ein oder andere Spielerin urlaubsbedingt bereits abwesend war. Irgendwie haben wir es dann hingekriegt, und besonders lobenswert, Rosi hat uns trotz Kniebeschwerden bei diesem Spiel unterstützt, so dass wir mit 14:7 den letzten Sieg verbuchen konnten und zwar gegen den zu diesem Zeitpunkt bereits feststehenden Klassensieger SG Heusweiler!
Trotz dieses letzten Sieges war klar, den Vizemeister hatten wir nicht verteidigt. Dieser ging in dieser Saison an die SG Siersburg/Fremersdorf. Aber vor dem Hintergrund, dass diese Mannschaft einen Spieltag 21:0 gewonnen hat, nur weil sie nicht bereit war, einen Spieltag zu verlegen und dem Gegner diesen Tages entgegenzukommen, können wir mit dem erreichten 3. Platz gut leben. Fair Play sieht anders aus.
In diesem Sinne beenden wir die Saison 2016 und freuen uns auf das Jahr 2017.
Christa Hartmann